Ernest Butler und warum das Thema Rassismus alle etwas angeht

Am Dienstag, den 14. März 2023 fand für die SchülerInnen der 10. Jahrgangsstufe ein englischsprachiger Vortrag mit Ernest Butler zum Thema Racism as I experienced as a Basketball lover in der 3. und 4. Stunde in der Aula des ISGY statt. Ernest Butler war selbst professioneller Basketballspieler und ist Musiker. Er ist als Afroamerikaner in den USA aufgewachsen und später nach Deutschland gezogen. Sein Vater engagierte sich stark in der Bürgerrechtsbewegung (Civil Rights Movement). Ernest Butler hält viele Vorträge an Schulen und arbeitet eng mit der Ludwig-Maximilians-Universität München zusammen.

Ernest Butler erläuterte auf sehr lebendige und humorvolle Art und Weise die verschiedenen Begrifflichkeiten, die es im Zusammenhang mit Rassismus gibt. So zeigte er beispielsweise auf, wie sinnlos und haltlos eine Unterteilung der Menschen in Rassen ist und erklärte den SchülerInnen, dass der Begriff der Rasse eigentlich das Ergebnis von Rassismus ist. Er sprach auch über Beispiele des kulturellen und institutionellen Rassismus und über die sogenannte „White Supremacy“(die Vorherrschaft der Weißen). Trotz seiner fast 90 Jahre schaffte es Ernest Butler die SchülerInnen in seinen Bann zu ziehen, indem er viel über seine persönlichen Erfahrungen in Zusammenhang mit Rassismus berichtete. Er erzählte den SchülerInnen, wie es sich anfühlte, als er zum ersten Mal von einem Gleichaltrigen als „Nigger“ bezeichnet wurde und welche Reaktionen dies in ihm hervorrief. Er berichtete unter anderem davon, wie schwierig es war als Schwarzer in den USA, professioneller Basketballspieler zu werden und erklärte, dass es damals nicht erlaubt war, mehr als einen schwarzen Spieler pro Team zu engagieren. Er hatte das Glück einen Trainer zu haben, der sich dem widersetzte, und fünf schwarze Spieler in sein Team berief. Erst viele Jahre später erfuhr Ernest Butler, dass sein Trainer deswegen Morddrohungen ausgesetzt war. Er berichtete außerdem von massiven Drohungen des Ku Klux Klans, die an seine Familie und vor allem an seinen Vater gerichtet waren, der sich als Pfarrer aktiv für die Rechte der Schwarzen in seiner Gemeinde einsetzte. Die Tatsache, dass er in Deutschland innerhalb von neun Monaten dreizehn Mal von der Polizei kontrolliert wurde und ihm mehrfach unterstellt wurde, dass er als Schwarzer sicher eine Waffe und Drogen bei sich habe, verdeutlichte den SchülerInnen, dass Rassismus nicht nur ein amerikanisches Problem ist.

Ernest Butler beendete seinen Vortrag mit dem Wunsch und dem eindringlichen Appell, dass sich die SchülerInnen aktiv gegen Rassismus einsetzen, damit wir eines Tages in einer Welt leben können, in der tatsächlich alle Menschen gleichbehandelt werden.