Vom Klassenzimmer zum Infostand – Hochwasservorsorge in Ismaning
Dass Hochwasser längst auch Ismaning betrifft, zeigte sich zuletzt ganz konkret im Jahr 2024. Überschwemmte Straßen, vollgelaufene Keller und verunsicherte Anwohner und Anwohnerinnen machten deutlich: Hochwasser ist kein abstraktes Phänomen mehr – es ist real, es ist vor Ort, und es wird durch den Klimawandel in Zukunft noch häufiger und heftiger auftreten.
Mit genau dieser Ausgangslage beschäftigten wir uns im Rahmen unseres P-Seminars und stellten uns folgende Frage: „Wie können wir die Bürgerinnen und Bürger in Ismaning über Hochwasser aufklären und zur Vorsorge anregen?“
Um fundierte Antworten auf diese Frage zu finden, starteten wir mit intensiver Recherche und holten uns fachkundige Unterstützung. Besonders wertvoll waren die Einblicke von Herrn Prof. Wolfgang Rieger von der Technischen Hochschule Deggendorf (Mann von Frau Rieger), der uns in einem anschaulichen Vortrag die Grundlagen der Hochwasserentstehung und die konkreten Gefahren für unsere Region vermittelte. Außerdem erhielten wir Informationen und Unterstützung vom Wasserwirtschaftsamt München, das uns sowohl fachlich als auch materiell zur Seite stand. Auch Herr Miedl vom Umweltamt der Gemeinde Ismaning war ein wichtiger Ansprechpartner, da er unsere Fragen über Hochwasserschutz in Ismaning beantwortete und unser Projekt finanziell unterstützte.
Über das Schuljahr hinweg entwickelten wir auf dieser Grundlage unser Projektziel: einen Infostand, der nicht nur informiert, sondern auch zum Mitmachen, Nachdenken und Handeln anregt. Am Samstag, 31. Mai 2025 war es dann so weit: Beim Flohmarkt vor der Bücherei Ismaning setzten wir unser Vorhaben in die Tat um.
Unser Infostand war vielfältig und ansprechend gestaltet:
Ein selbst gestalteter Flyer fasste kompakt die wichtigsten Infos rund um die konkreten Hochwassergefahren in Ismaning und einfache Vorsorgemaßnahmen zusammen. In persönlichen Gesprächen traten wir mit vielen Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog – manche zeigten sich überrascht, andere hatten bereits in der Vergangenheit Erfahrung mit Hochwasser gemacht. Wieder andere wollten sich aber gar nicht aufklären lassen, da sie „doch im zweiten Stock wohnen und nicht betroffen [seien]“. Ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig Aufklärung ist. Ein Highlight unseres Infostandes war das vom Wasserwirtschaftsamt zur Verfügung gestellte Wasserdruckmodell, das die Kraft von Wasser sichtbar und begreifbar machte. Für Kinder gab es eine Tombola mit Pixi-Büchern und Süßigkeiten – ein kleiner Anreiz, der große Wirkung zeigte: Während die Kinder sich über ihre Gewinne freuten, kamen wir oft ganz nebenbei mit den Eltern ins Gespräch.
Unser Fazit? Wir haben nicht nur viel über Wasser, Risiken und Schutzmaßnahmen gelernt, sondern auch über Projektmanagement, Teamarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Und vor allem: Wir konnten mit unserem Infostand tatsächlich etwas bewegen, im Kleinen, aber ganz konkret und durchaus erfolgreich.
(Niklas Risinger)
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