Wissenschaftswochen 2025

Ende Januar Anfang februar haben die drei 11. Klassen wieder ihre Wissenscxhaftswochen durchgeführt. Zu einem Rahmenthema beschäftigen sich die 11.-Klässler*innen in kleinen Gruppen aus verschiedenen Fachperspektiven mit bestimmten UNtersuchungsschewerpunkten und Fragestellungen, die sie wissenschaftlich erforschen. Die Ergebnisse werden zum Wochenabschluss auf unterchiedlichste Art und Weise präsentiert. Rahmenthemen waren dieses Jahr: 11a Anthropologie – Was ist der Mensch, 11b Sprache – Mehr als sprechen, 11c Gleichberechtigung. Bei den Präsentationen bestaunten die 10.-Klässler*inn, die ja nächstes Jahr dran sin, interessiert die Ergebnisse und vielfältigen fachlichen und inhaltlichen Zugänge zu den Themen.

Thema Sprache

Mathematik

Kunst

WR

Musik

Religion

PuG

Herausragende Erfolge bei der Internationalen BiologieOlympiade 2025

Die Schülerinnen Mona und Marie (beide 11a) aus unserer ISGY-Familie haben bei der diesjährigen Internationalen Biologie-Olympiade beeindruckende Erfolge erzielt. Beide stellten sich im Sommer den anspruchsvollen Aufgaben – weit über dem Niveau des Schulstoffs – in den Bereichen Biochemie, Evolution, Ökologie, Genetik, Physiologie, Neurobiologie und Biomedizin. Neben experimentellen Aufgaben gehörten auch die Erstellung und Planung von Umfragen zu Themen wie Transplantationen.

Besonders stolz sind wir auf Mona, die nicht nur landesweit, sondern bundesweit den ersten Platz erreicht hat. Bereits vor zwei Wochen nahm sie an der zweiten Runde teil und stellte sich einer anspruchsvollen Klausur. Die Ergebnisse dieser Runde stehen noch aus, und wir drücken Mona weiterhin fest die Daumen. Bei erfolgreichem Bestehen der vierten Runde warten nicht nur Urkunden und Geldpreise auf sie: Die besten vier Teilnehmenden dieser Runde werden Deutschland bei der Internationalen Biologie-Olympiade (IBO) in Quezon City auf den Philippinen vertreten und für die Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen.

Marie hat die zweite Runde leider knapp verpasst. Mit einer beeindruckenden Punktzahl belegte sie einen Platz, der nur knapp nicht für das Weiterkommen ausreichte. Dennoch sind wir sehr stolz auf ihre Leistung.

Aus der Perspektive des Faches kann man stolz auf die Leistung der beiden Schülerinnen sein. Solche Erfolge spiegeln den Fleiß und das Talent der Teilnehmerinnen wieder; wir freuen uns über die Anerkennung für den Fleiß und für das Engagement der beiden und bedanken uns für die Unterstützung durch die Schule.

Wir gratulieren Mona und Marie herzlich zu ihrem beeindruckenden Engagement und ihren Leistungen und wünschen Mona weiterhin viel Erfolg in den nächsten Runden!

Deniz Reyhaniye

Gymnasium Ismaning: Sonderpreis „Besonders pfiffige Konstruktion“ beim Landeswettbewerb Jugend forscht: Schüler*innen Experimentieren für Stefanos, Luisa und Greta

Wie kreativ sind Kinder und Jugendliche, wie hartnäckig, wie zielorientiert, wie fleißig? Ob Karton aus Kleintierkot hergestellt wird, Feststoff-Raketen aus Papier-Plakatköchern oder ein Modell von einem Zukunftshaus gebaut wird – Kinder und Jugendliche sind scheinbar zu allem fähig!

Bereits ein drittes Projekt vom Gymnasium Ismaning (neben vielen weiteren Preisen über die Jahre an alle möglichen Projektgruppen) errang einen der begehrten Regionalsiege und stand nun am 26/27.04.2024 im Landeswettbewerb bei Schüler*innen Experimentieren, das ist die Sparte für unter 14 Jährige von Jugend forscht. Die Befragung durch die Juroren war intensiv bereits am Regional-Wettbewerb am Münchener Flughafen und wurde noch intensiver in Regensburg, denn das erste Kriterium für eine Preisvergabe ist Eigenleistung der Schüler*innen.

Nicht nur wurden Linien-, Ultraschall-Sensoren und Motoren, über einen eigens umgesetzten Algorithmus angesteuert, zwei Gehäuse in Blender erstellt, Prototypen gebaut, Videos gedreht, geschnitten, auch ein Modell für die Umgebung gebaut. Nein alles wurde auch genau in Berichten und auf kleinen Postern dargestellt. Sie fragen sich nun, um was es eigentlich geht. Etwas, was eventuell auch für Sie mal nützlich sein könnte?

Putzen sie gerne oder vollziehen der Ordentlichkeit wegen im eigenen Hause einen Frühjahrsputz? Egal, welcher Meinung sie sind, ist ihnen bei ihrer Reinigung schon einmal aufgefallen, dass der Dreck, der in den Bodenfugen ist, nahezu immer auch in diesen bleibt? Wir, Stefanos Koufogazos Loukianov, Luisa Heumann und Greta Venus haben für den normalerweise so anstrengenden Hausputz einen Roboter für das mühsame Fugenreinigen entwickelt, gebaut und programmiert. Bei herkömmlichen Säuberungsgeräten ist zwar die Reinigung an den geraden Flächen sehr einfach, allerdings liegt das Problem meistens darin, dass sich das beim Wischen oder anderen Reinigungsvorgängen genutzte Wasser in den Fugen ablagert. Die Fugen, mit dem sich darin abgelagertem Wasser, bekommen dann jedoch häufig nicht genug Pflege ab. Der Fugenreiniger soll die Fugen mit einem Liniensensor scannen, die Fugen systematisch nach einem Algorithmus nachfahren und diese dabei reinigen. Diesem Problem hatten wir uns mit drei verschiedenen, immer weiter verbesserten Prototypen angenähert.

Es war toll zu sehen, welchen Einsatz die betreuenden Lehrkräfte auch zeigen, die mit ihren Teilnehmer*innen den ganzen Freitag und Samstag am Wettbewerb in Regensburg mitten in der Abiturzeit verbrachten und sogar noch eine dreistündige Fortbildung besuchten.  Nicht zu sprechen vom Rede und Antwort stehen in jeder Pause und On-line Support über teams, oft bis tief in die Nacht. HA & Simon Sang

Tag der offenen Tür 2024

Ein volles Haus war es. Das Isgy stellte sich am 11.4.2024 der Öffentlichkeit und insbesondere den neuen Fünftklässler*innen und ihren Eltern vor: Auftritt des Chors, Kostprobe aus dem Theater. Führungen durch das Schulhaus von den Tutoren, Vorstellung der Klimaschule durch die Nachhaltigkeitsbotschafter*innen, Essens- und Getränkeverkauf der SMV, Kuchenbüffet des Elternbeirats, Infostand der Nachmittagsbetreuung, Schulgarten, Schulimkerei – und überall Gelegenheit zu Fragen, zum Austausch und zum Gespräch. Alle Fächer präsentierten Ergebnisse aus dem Unterricht und darüber hinaus und boten Mitmachspiele an. Das Isgy präsentierte sich als lebendige Schulgemeinschaft.

ISGY erfolgreich bei Jugend forscht/Schüler *innen Experimentieren – sogar erneut ein Projekt am Landeswettbewerb

Die Teilnehmerzahlen bei Jugend forscht haben sich dieses Jahr bundesweit wieder ungefähr auf den Stand von Vor-Corona-Zeiten erholt. Während die anderen Schulen aber überwiegend Erstteilnehmende entsendeten, stellte das ISGY dieses Mal unter den dreizehn Schüler*innen wiederum einige sehr Erfahrende Jungforscher*innen. Insgesamt konnten wir, trotz der viel größeren Konkurrenz dieses Jahr, an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Das erste Mal dürfen wir ein Preisgewinner-Team an einen real stattfindenden Landeswettbewerb entsenden!

Stand vom Bohnensprengen mit Flughafenchef

Können Bohnen Beton sprengen?

Manche mögen sie, manche auch nicht. Bohnen. Ein ganz normales Lebensmittel eigentlich, aber die zwei Mädchen Laetitia Berberich (5d) und Theresa Sang (5d) wollten mehr darüber herausfinden. Die zwei haben sich viele Gedanken gemacht, was sie ausprobieren und erforschen könnten. Dabei haben sie auch sehr viel recherchiert und sind am Ende an einem Experiment hängengeblieben: “Können Bohnen Gips sprengen?“ Keimende Bohnen können durch Aufquellen Gips tatsächlich sprengen. Aber, die Mädchen hatten noch deutlich extremere Vorstelllungen, können Bohnen auch Beton sprengen? Auch das haben sie dann ausprobiert: Sie haben vier Bohnen in ein rundes halb mit Beton gefülltes Gefäß in Form eines Fisches gegeben, dieses anschließend mit weiterem Beton verschlossen. An jedem Tag haben sie Aufnahmen von Rissen im Beton gemacht, bis der Beton schließlich komplett zerbrochen und die Bohnen frei waren. Davor hatten sie, um die am besten geeignete Bohnensorte zu ermitteln, verschiedene Bohnensorten in fünf selbst gebauten Labyrinthen aus Pappkarton getestet. Leider hat es am Ende nicht für einen Preis gereicht, aber das einzige offizielle Pressefoto zieren Sie zusammen mit dem Flughafenchef.

Bodenfugenreiniger

Aus der Laudatio der Jurorin der Kategorie Arbeitswelt Frau Marion Dilitz: „Haben Sie heuer schon Ihren Frühjahrsputz erledigt? Oder steht er vielleicht noch bevor und haben Sie Lust dazu? Dann freuen Sie sich vielleicht sogar drauf. Oder aber denken Sie mit Grauen und Unlust an den Schmutz, an feuchte Hände, an Rückenschmerzen, an Knieprobleme und so weiter.“
An genau diese Schmerzen dachten auch Stefanos Koufogazos Loukianov (6a), Luisa Heumann (6a), Greta Venus (6d), als sie bemerkten, dass herkömmliche Wischroboter Böden relativ zuverlässig reinigen, aber auf gefliestem Boden die Fugen dreckig bleiben. Ein Problem, nun gelöst durch den neu entwickelten Bodenfugenreiniger. Mit einem Linien-Sensor wird der abzufahrende Weg gescannt. An einem vordefinierten Startpunkt eingesetzt, bewegt sich der Roboter vorwärts, bis er auf eine Gabelung oder Abzweigung stößt. Dann wird mithilfe der verbauten Sensorik nach einem festgelegten Algorithmus der bestmögliche Weg ausgekundschaftet. Weiterentwickelt sollte er bei diesem Vorgang gleichzeitig eine Karte des abgefahrenen Weges erstellen. Koordiniert werden die Befehle von einem Arduino Mega 2560.
Am Tag des Wettbewerbs gab es einige Herausforderungen mit dem Bodenfugenreiniger: Beim Roboter ging ein Lötkontakt ab, mit Hilfe eines Geräts der Flughafen-Feuerwehr (herzlichen Dank!) konnte dieser von der Projektbetreuung wieder angelötet werden. Es gab ein Boot-Ladeproblem, so dass noch spät am Abend des erstes Wettbewerbstages, der Einsatz unseres lieben Hausmeisters, Herr Werner (Sie sind der Beste!), den Austausch des Arduino Mega ermöglichte. Am Arduino-Controller waren gegen Ende des zweiten Tages aufgrund einer Überspannung 3 von 4 Ausgängen defekt und es wurde wieder in letzter Minute improvisiert, damit die Hauptgutachter den Robotor auch einmal fahren sehen (aus unerfindlichen Gründen, ging dieser fast immer, aber nie, wenn die Hauptgutachter da waren). Mit (fast) allen Problemen am noch am Wettbewerbstag behoben, wurden wir für die vielen gelassenen Nerven belohnt:
• Erster Preis in der Kategorie Arbeitswelt und damit Teilnahme am Landeswettbewerb in Regensburg im Ende April
• Sonderpreis CT-Magazin-Abo

Stand vom Bodenfugenreinigiger
Stand vom Bodenfugenreinigiger

erste Reihe die zwei Personen links und zweite Reihe dritte Person von rechts.
erste Reihe die zwei Personen links und zweite Reihe dritte Person von rechts.

Mathe Materialien aufbewahren neu gedacht

Mathematerialien nur für Ausgewählte Schüler jederzeit zugänglich machen! Dieses Projekt könnte es möglich machen. Bei diesem Projekt arbeiteten Simon Rimmelspacher (9b) und Felix Goldemund (9b) zusammen an einem Schrank, der natürlich den Lehrer*innen aber auch den Schüler*innen, den Zugang zu Mathematerialien ermöglicht, weil letztere sich zum Beispiel im Fach Mathematik verbessern wollen. Simon und Felix würden für einen Schrank auf Rollen das GAT NET Lock 7020 Schloss benutzen, das auch mit unserem Schulchip schließt. Frau Dr. Haier stelle ihnen einen Schrank zur Verfügung. Mit der Programmierung würden Personen dann nach verschiedenen Kriterien Zugriff erhalten. Auch hier war das Projekt interessiert aufgenommen worden, aber noch nicht weit genug in der Entwicklung für einen Preis!

Chladni-Figuren

Bei starkem gleichmäßigem Wind können Gegenstände in Bewegung gesetzt werden. Dies wollten Lena Völk (6b), Elias Behrendt (6a) und Fabian Horn (5d) nutzen, um auch den Wind in den Bergen, der z.B. Brücken zum Schwingen bringt, zur Energiegewinnung zu nutzen. Doch welche Technik der Energieumwandlung eignet sich dafür und wie sollte man die Brücke befestigen? Dies hat mit Resonanzphänomenen zu tun. Da dreidimensionale Resonanzphänomene schwierig sind, entschieden sie sich Resonanzphänomene zuerst in Form von Chladni-Figuren in zwei Dimensionen zu erforschen. Chladni-Figuren entstehen an den Stellen einer vibrierenden Platte, wo sich Knoten befinden, das heißt das die Platte dort nicht vibriert. Bei ihrem Projekt benutzen sie eine Metallplatte in Form eines Quadrats, etwas gelben Sand, einen Frequenz-Generator, eine Kamera (Handy) und simulierten ihre Ergebnisse auch mit GeoGebra. Das Projekt erzielte großes Aufsehen; für einen Preis waren aber noch zu wenige Ergebnisse da!

Handschriftenscanner

Können ältere und beeinträchtigte Menschen überhaupt noch mit ihrer eigenen Handschrift schreiben? Um dies sicher zu stellen haben Simon Sang (6d), Jasper Oberholzer (6d) und Anika Kruppe (6d) sich mit dem Prinzip eines Handschriftenscanner überlegt. Dafür haben sie sich als Erstes Wörter angeschaut, wann kleine Buchstaben in der Mitte und wann auf der Linie beginnen. In einer entsprechenden Abfrage müsste eine Computer-App dies analysieren. Sie überlegten sich Wörter, die alle Buchstaben in allen Fällen enthalten. Danach würde die App die Buchstaben der Wörter in Einzelbilder zerlegen. Eine Art Schriftsatz kann erstellt werden. Menschen könnten dann Text eintippen und eine App würde den Text in ein Bild ihrer Handschrift umwandeln. Zum Programmieren würden sie auf Hilfe von der Firma CIB (Vielen Dank!) zurückgreifen. Am Ende konnten sie die Jury überzeugen mit ihren Ideen überzeugen.
• Zweiter Preis in der Kategorie Mathematik und Informatik

Dank
Wir danken Frau Haier für ihre allgemeine Unterstützung, Herrn Martini für seine Ideen, den Gutachtern und Gutachterinnen für ihre produktive Kritik, Herrn Werner seine Bereitschaft auch spät Abends und überhaupt immer für uns da zu sein, wie auch Herr Filoni, den Lehrerinnen und Lehrern und den vielen an den Projekten interessierten Kindern und Erwachsenen für ihre Interesse.

Plastik in der Arktis

Am 8.02.2024 war die Journalistin und Expeditionsleiterin Birgit Lutz zu Gast am Isgy. Die Autorin des Buchs „Nachruf auf die Arktis“ präsentierte den 8. und 9. Klassen in zwei Vorträgen Eindrücke von ihren Reisen nach Spitzbergen, aus denen sich inzwischen eine Kooperation im Rahmen eines Citizen-Science-Projekt mit dem Alfred-Wegener-Institut Forschungsprojekts ergeben hat. Ausgehend von eindrucksvollen Bildern aus dem nicht mehr so ganz ewigen Eis erläuterte sie Hintergründe zur weltweiten Plastikproduktion und deren Gefahren für Mensch und Tier. Bis 2050 droht sich diese zu verdoppeln. Auch von den  Auswirkungen der Klimakrise am Polarkreis konnte sie aus erster Hand berichten und zudem wertvolle Einblicke in die manipulativen Werbebotschaften und Aktivitäten zur Klimawandelleugnung z.B. des Heartland Institut und von EIKE, beides einflussreiche Lobbyorganisationen fossiler Konzerne, liefern.

Wissenschaftswoche der 11. Klassen

Vom 24.-30.1., 31.1.-6.2. und 21.-27.2. fand für die 11. Klassen die erste Wissenschaftswoche statt. Dabei beschäftigten sich die 11c und die 11b mit dem Rahmenthema Zukunft, die 11a mit dem Thema Anthropologie. Aus der Perspektive unterschiedlicher Fächer arbeiteten die SchülerInnen eine Woche lang in kleinen Gruppen jeweils an Frage- und Problemstellungen zu einem von den Lehrkräften vorbereiteten Untersuchungsschwerpunkt und stellten ihre Ergebnisse am Ende der Woche der eigenen Klasse sowie jeweils einer 10. Klasse vor. Zum Thema Zukunft – Utopie, Dystopie, Realität ging es z.B. um mathematische Modelle für Prognosen, Wasserstoff, Utopien als Egweiser gesellschaftlicher Veränderung, Industrie 4.0, in Bezug auf die Anthropologie beschäftigten sich die SchülerInnen z.B. mit Feinstaub als Gesundheitsgefahr, Verhaltensökonomie, KI als Nachbau des menschlichen Gehirns, Gottebenbildlichkeit. Die Vielfalt der Perspektiven wurde in Vorträgen und Ausstellungen sowie in digitaler Form präsentiert. Die Wissenschaftswoche dient der Vorbereitung auf das wissenschaftliche Arbeiten bei der Erstellung von W-Seminar-Arbeiten in der Profil- und Leistungsstufe in Klasse 12 und 13.

Heilung durch Zahlen: Die Rolle der Statistik in der Medizin

Mathematik ist nicht jedermanns Lieblingsfach. Aber was, wenn ich euch sage, dass es bei Statistik nicht nur um Zahlen geht? Stellt euch die Statistik als Detektivwerkzeug der medizinischen Welt vor. Sie hilft Forschern, Muster zu erkennen, Vorhersagen zu treffen und herauszufinden, ob ein neues Medikament oder eine neue Behandlungsmethode nicht nur sicher, sondern auch wirksam ist.

 

Dies war das Thema der Vorlesung von Herrn Dr.  Hennig am 19.10.2023 am Gymnasium Ismaning. Hennig studierte Statistik und forscht jetzt auf dem Fachgebiet der Medikamentenentwicklung.

In seinem Vortrag beschrieb er zunächst den komplexen Prozess wie ein Medikament zur Zulassung kommt.

 

Zunächst wird eine Krankheit ausgewählt und die Grundlagenforschung durchgeführt. Dabei wird darauf geachtet, dass die Krankheit ein medizinisches Interesse besitzt, also beispielsweise eine Volkskrankheit wie Bluthochdruck ist. Wenn eine Krankheit ausgewählt wurde, werden erste vorklinische Tests durchgeführt, in denen im Labor potenzielle Wirkstoffe auf Wirksamkeit und Unbedenklichkeit getestet werden. Unter anderem werden Tests an Geweben, in Petrischalen oder Tieren durchgeführt.

Darauf folgen die klinischen Studien. Diese unterteilen sich in drei Phasen. In der ersten Phase erhalten kleine Gruppen gesunder Probanden die zu untersuchenden Wirkstoffe, um die Sicherheit, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen zu bewerten.  Die zweite klinische Studie befasst sich mit einer größeren Gruppe von Patienten mit der Zielkrankheit, um die Wirksamkeit und Nebenwirkungen zu bewerten. In der letzten klinischen Phase wird das Medikament in einem noch größeren Maßstab getestet, oft mit Tausenden von Patienten. Forscher vergleichen das Medikament mit bestehenden Behandlungen, um seine Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.

Wenn sich das Medikament nach den zahlreichen Tests als sicher und wirksam erweist, überprüfen Aufsichtsbehörden die Daten. Wenn genehmigt, wird das Medikament zugelassen und kann von Ärzten verschrieben werden. Dieser ganze Prozess, der zu einer Zulassung eines Medikaments führt, kann bis zu 14 Jahre dauern.

Auch nach der Zulassung wird die Wirksamkeit des Medikaments kontinuierlich auf unerwartete Nebenwirkungen und Langzeitnebenwirkungen überwacht.

 

Nun welche Rolle spielt jetzt die Statistik in diesem langwierigen Prozess?

Zunächst einmal hilft die Statistik abzuschätzen, wie viele Testpersonen benötigt werden, um maximale Erkenntnis zu erlangen.  Außerdem ist sie in der Medizin wie der Zauberspruch, der abstrakte Zahlen in reale, greifbare Ergebnisse umwandelt.

 

Also wenn ihr das nächste Mal von einem neuen bahnbrechenden Medikament hört, denkt an das große Team an Forschern, Ärzten und eben auch Statistikern, wie Dr. Hennig, die wie stille Helden hinter dem Fortschritt stecken.

Lisa Marie G., Q12

NeuroCamp Munich 2023 – ICH WAR DABEI!

Als die E-Mail von Frau Löchner über ein Sommercamp zum Thema Neurowissenschaften eintraf, war mein Interesse sofort geweckt. Beim genaueren Lesen der Teilnahmebedingungen war mir jedoch relativ schnell klar, dass die Chancen auf eine Teilnahme doch eher gering sein würden. Die Ludwig-Maximilian-Universität München lud Jugendliche und junge Erwachsene aus aller Welt dazu ein, sich in den Sommerferien 2023 14 Tage lang im Rahmen von Vorlesungen und eigener Forschung mit den Gehirnen von Lebewesen zu beschäftigen. Ein Motivationsfragebogen musste ausgefüllt werden und ein bis zwei Lehrkräfte sollten auf Rückfrage die persönliche Eignung bestätigen können. Alle Campinhalte von der Bewerbung über die Durchführung bis zur Ergebnispräsentation fanden in englischer Sprache statt.

Aber: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Im März schickte ich meine Bewerbung ab, wohlwissend, dass meine Aussichten auf Erfolg bei gerade mal rund 20 Plätzen und weltweiter Ausschreibung eher gering ausfielen.

Umso erstaunter und glücklicher war ich als im April eine E-Mail von Participant Management Applications mit dem Betreff „NeuroCamp 2023 application outcome – you made it!“ eintraf! Es folgten eine Vielzahl an organisatorischen Prozessen bis ich tatsächlich am 31. Juli 2023 in der S-Bahn saß und mich auf den Weg zum Biozentrum der LMU am Campus Martinsried machte.

Junge Menschen aus vielen Ländern der Welt wie USA, Großbritannien, Polen, Slowenien und Deutschland kamen für eine Woche zusammen um Vorlesungen von namhaften Professoren zu folgen. Die für mich interessantesten waren:

  • Artificial Neuronal Networks in Bioscience

Dr. Markus Hohle hat uns die Geschichte, die Entwicklung, der gegenwertige Gebrauch in der Wissenschaft und in der Zukunft von künstlicher Intelligenz näher gebracht. Vor allem sind uns auch die Vorteile von KI, wie zum Beispiel kein Vergessen, kein nötiger Schlaf, Lernen anhand von allen vorhandenen Daten aufgezeigt worden.

  • Workshop – Clinical Neuroscience/Neurology

In einer interaktiven Lehrveranstaltung durften wir mit der Hilfe von Dr. Dr. Med. Daniel Engels einen fiktiven Menschen diagnostizieren. Wir haben Methoden erlernt und an uns selbst ausprobiert, um herauszufinden, welche neurologischen Krankheiten es gibt, was die Symptome dafür sind und wie sie zu diagnostizieren sind.

In der zweiten Woche ging es für mich an das Max-Planck-Institut für Psychatrie München für drei Tage Forschungsarbeit zum Thema „stress and anxiety“. Dabei sollte es darum gehen, wie sich das Verhalten von Lebewesen verändert, wenn das Gehirn unter Stress gerät.

Gleich bei der Begrüßung im Hörsaal wurden wir selbst unter Stress gesetzt und zu unserem Unwissen die Daten gesammelt. Unter anderem sollten wir innerhalb weniger Minuten eine Rede über die vergangene Woche vorbereiten und halten, mit der Hand im eiskalten Wasser mussten wir riesige Rechenaufgaben lösen. Mit den so gesammelten eigenen Daten und Daten von Mäusen in ähnlichen Stresssituationen arbeiteten wir drei Tage lang, bereiteten am vierten Tag eine Präsentation samt wissenschaftlichem Plakat in unserer multikulturellen Gruppe vor. Am letzten Tag dann fanden die Präsentation aller Gruppen vor Publikum statt.

Mein Fazit:

  • Neurowissenschaften sind wirklich faszinierend!
  • Der Mut zur Bewerbung hat sich gelohnt!
  • Vorlesungen und Kommunikation auf Englisch sind machbar!
  • Das Forschen mit Tieren war für mich persönlich an manchen Stellen grenzwertig!

Ich möchte mich ganz herzlich bei Frau Löchner bedanken, die uns das ganze Jahr über mit tollen Veranstaltungen versorgt hat und mir bei der Bewerbung zur Seite stand. Ein Dank geht auch an Herrn Huber für seine Bereitschaft mich zu empfehlen. Ein riesiges Dankeschön geht zuletzt an das NeuroCamp Munich Team für die tolle Erfahrung.

 

Magali Freund, 10b in 2022/23

 

Weitere Infos: www.neurocamp-munich.com