Seit 2024 ist das Isgy “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”. Im Rahmen eines P-Seminars der 11. Klassen im Schuljahr 2023/24 wurde die Bewerbung vorbereitet und schließlich mit einer feierlichen Zeremonie und der Verleihung des offiziellen Schilds abgeschlossen. In einer Abstimmung in der Schulgemeinschaft stimmten 84% aller Schüler*innen für die Bewerbung zur Aufnahme in das bundesweite Netzwerk, dem über 4400 Schule angehören. Damit einher geht eine Selbstverpflichtung der Schulgemeinschaft, das Isgy aktiv als einen diskrimierungsfreien Ort zu gestalten. Dies ist eine dauernde Aufgabe und Herausforderung, die zu stetiger Auseinandersetzung und Achtsamkeit verpflichtet.
Shabbat Shalom Gymnasium Ismaning
Am Freitagabend gab es in der Aula des Gymnasiums Ismaning eine Premiere. Zum ersten Mal wurde dort mit rund 40 Gästen aus der Schulfamilie eine Schabbatfeier abgehalten. Sie alle ließen es sich nicht entgehen mit Terry Swartzberg von der Initiative Stolpersteine München e. V. und einem weiteren jüdischen Gemeindemitglied, Daniel Stern, dieses stimmungsvolle jüdische Fest zu feiern und so tiefer einzublicken in die jüdische Glaubenspraxis und Kultur.
Mit dabei waren nicht nur Schulleiter OStD Markus Martini und Alexander Volkmann von der erweiterten Schulleitung, sondern auch zahlreiche interessierte Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern. Zu Beginn betonte Terry Swartzberg wie wichtig es ihm ist mit Veranstaltungen wie der Schabbatfeier Begegnungen zu schaffen zwischen Juden und Nichtjuden und den Menschen ein positives Bild vom jüdischen Leben mitzugeben. Organisiert hatte die Veranstaltung das P-Seminar “Antisemitismus” unter der Leitung von Geschichtslehrerin Elisabeth Nowak und ihrem Schülerteam, die die Zusammenarbeit zu Beginn des Schuljahres mit angestoßen haben.
Zunächst wurden nach strengem Ritual mehrere Gebete gesprochen unter anderem zum Segnen der Kerzen, des Weins oder des selbstgebackenen Brotes. Ebenso wurde das Shehechyanu-Gebet gesprochen, das stets zu besonderen Anlässen gebetet wird. Darüber hinaus war es Terry Swartzberg aber auch ein großes Anliegen den Gästen einen Eindruck der jüdischen Musik und die dadurch vermittelte Lebensfreude zu zeigen. Der Höhepunkt der Feier war natürlich das gemeinsame Essen, hierfür war ein Büffet mit vegetarischen Köstlichkeiten und Häppchen bereitgestellt worden. Zur Abrundung sangen Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Gäste noch die beiden Lieder “Hava nagila” und “Oseh Shalom”, ehe die Abendveranstaltung ausklang.
Tag der offenen Tür 2024
Ein volles Haus war es. Das Isgy stellte sich am 11.4.2024 der Öffentlichkeit und insbesondere den neuen Fünftklässler*innen und ihren Eltern vor: Auftritt des Chors, Kostprobe aus dem Theater. Führungen durch das Schulhaus von den Tutoren, Vorstellung der Klimaschule durch die Nachhaltigkeitsbotschafter*innen, Essens- und Getränkeverkauf der SMV, Kuchenbüffet des Elternbeirats, Infostand der Nachmittagsbetreuung, Schulgarten, Schulimkerei – und überall Gelegenheit zu Fragen, zum Austausch und zum Gespräch. Alle Fächer präsentierten Ergebnisse aus dem Unterricht und darüber hinaus und boten Mitmachspiele an. Das Isgy präsentierte sich als lebendige Schulgemeinschaft.
“Wir sind eine Schule der Begegnung und Vielfalt”
Dabei redeten der Antisemitismusbeauftragte von Bayern und ehemaliger Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, Buchautor und Hochschullehrer Prof. Bernd Sucher, Projektleiter Terry Swartzberg von der Initiative Stolpersteine München e. V. und der Wissenschafter Dr. Florian Gassner nicht nur über den Stimmungswechsel in der Gesellschaft seit dem Angriffskrieg der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2013. Die Anzahl der antisemitischen Übergriffe wurde von allen Seiten deutlich wahrgenommen. Doch während Bernd Sucher klar äußerte: “Ich gehe nicht mit der Kippa durch die Stadt”, widersprach im Terry Swartzberg. Er trage seit elf einhalb Jahren die Kopfbedeckung bewusst in der Öffentlichkeit und er habe seit dem Krieg im Nahen Osten noch nie so viel Unterstützung und Anteilnahme erlebt, auch von nichtjüdischer Seite.
Ebenso betonten alle wie wichtig die Erinnerungskultur für Deutschland und für die jungen Menschen sei. Viel besser wäre aber nach Ansicht von Prof. Sucher eine “Begegnungskultur” zu schaffen, um die Möglichkeit zum kulturellen und interreligiösen Austausch zu schaffen. Spaenle mahnte auch, dass man auch an die Täter in der Zeit des Holocaust erinnern müsste. “Auch wenn unser Land eine stabile Demokratie ist, hat sich circa eine halbe Million Menschen am Holocaust beteiligt.”
Dr. Gassner verwies darauf, dass es seiner Meinung nach wichtig zum einen die uralte Stereotypen und antisemitische Vorurteile auszuräumen, die vielfach in den Sozialen Medien kursieren. Andererseits aber auch Lust und Interesse an der Begegnung zu wecken. Gerade diese Botschaft griff Schulleiter Markus Martini in seinem Schulwort auf und betonte: “Wir sinde eine Schule der Begegnung und Vielfalt.”
Wissenschaftswoche der 11. Klassen
Vom 24.-30.1., 31.1.-6.2. und 21.-27.2. fand für die 11. Klassen die erste Wissenschaftswoche statt. Dabei beschäftigten sich die 11c und die 11b mit dem Rahmenthema Zukunft, die 11a mit dem Thema Anthropologie. Aus der Perspektive unterschiedlicher Fächer arbeiteten die SchülerInnen eine Woche lang in kleinen Gruppen jeweils an Frage- und Problemstellungen zu einem von den Lehrkräften vorbereiteten Untersuchungsschwerpunkt und stellten ihre Ergebnisse am Ende der Woche der eigenen Klasse sowie jeweils einer 10. Klasse vor. Zum Thema Zukunft – Utopie, Dystopie, Realität ging es z.B. um mathematische Modelle für Prognosen, Wasserstoff, Utopien als Egweiser gesellschaftlicher Veränderung, Industrie 4.0, in Bezug auf die Anthropologie beschäftigten sich die SchülerInnen z.B. mit Feinstaub als Gesundheitsgefahr, Verhaltensökonomie, KI als Nachbau des menschlichen Gehirns, Gottebenbildlichkeit. Die Vielfalt der Perspektiven wurde in Vorträgen und Ausstellungen sowie in digitaler Form präsentiert. Die Wissenschaftswoche dient der Vorbereitung auf das wissenschaftliche Arbeiten bei der Erstellung von W-Seminar-Arbeiten in der Profil- und Leistungsstufe in Klasse 12 und 13.
Exkursion des P-Seminars Antisemitismus
Am 16.11. machte das P-Seminar Antisemitismus in Begleitung ihrer Geschichtslehrkraft Elisabeth Nowak eine Exkursion nach München und besuchte dort die Jakob-Ohel-Synagoge. Die Schüler bekamen eine sehr interessante Führung durch das moderne israelitische Gemeindezentrum am Jakobsplatz, erhielt wissenswerte Einblicke in die jüdische Glaubenspraxis und erfuhr auch mehr zur Erinnerungsarbeit an die 4500 Münchner Opfer des Holocausts. Im Anschluss erkundeten die Schüler das jüdische Museum und die Dauerausstellung Stimme_Orte_Zeiten um mehr zu erfahren über Orte jüdischer Kultur in München in der Vergangenheit und Gegenwart. Zur Abrundung trafen sich die Kursteilnehmer mit Terry Swartzberg von der Initiative Stolpersteine. Sie erfuhren mehr über das namhafte Projekt, durch welches inzwischen mehr als 100.000 Stolpersteine in über 30 Ländern zur Erinnerung an die jüdischen Opfer des NS-Terrors verlegt werden konnten.
Jahresanfangs-Gottesdienst am IsGy
Am Freitag der ersten Schulwoche (16.09.) versammelten sich alle Schüler der Unterstufe, um gemeinsam den Start ins neue Schuljahr zu zelebrieren. Durch den ökumenischen Gottesdienst führten der evangelische Pfarrer Julian Hensold und der katholische Pastoralassistent Max Seidinger . Unterstütz wurden sie von der Religionslehrerin Frau Anthofer.
Thema war es, den Durchblick in Zeiten der Orientierungslosigkeit zu finden. Dies betrifft natürlich die SchülerInnen der 5. Klassen und die LehrerInnen, welche neu an die Schule gekommen sind. Aber um ehrlich zu sein, betrifft sie alle. Dies musste sogar der Schulleiter Herr Martini bestätigen. Daher ist es wichtig, mit offenen Augen durch die Welt und durch das Schulgebäude zu gehen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Ein wunderbarer Beitrag und die Fürbitten wurden von SchülerInnen der 7. und 8. Klassen dargeboten. Nicht zu vergessen ist die Technik-AG, die für den richtigen Ton sorgte.
Weihnachtsgottesdienst
“Gibt es das Christkind?”, fragen kleine Kinder, die noch stauen und wünschen können. Dahinter steckt wohl die Frage, wer denn nun wirklich die Geschenke bringt. Der Gottesdienst gab eine eindeutige Antwort: Ja, das Christkind gibt es, auch wenn man es nicht sehen kann. Viele Dinge – Liebe, Vertrauen, Geborgenheit – sind alle Teil des Wunders von Weihnachten, das auch uns älteren Menschen, die wir gelernt haben, nur zu glauben was wir sehen, Halt geben. Und dafür steht das Christkind. Einmal mehr fand der Gottesdienst im Freien statt und es war sehr kalt an diesem letzten Schultag vor Weihnachten, als sich Schüler und Lehrkräfte morgens auf dem Pausenhof zur Weinachtsandacht versammelten.
Eröffnungsgottesdienst
Am Freitag, den 17.September fanden sich wieder viele Schüler*innen auf dem Pausenhof zum Eröffnungsgottesdienst ein. Vom Brücken bauen ins neue Schuljahr schlug der Gottesdienst den Bogen zum Brücken Bauen zu den Mitmenschen und das Bündnis Gottes mit den Menschen, symbolisiert durch den Regenbogen nach der Sintflut. Schüler*innen und Lehrkräfte konnten dabei auch gleich den neuen evangelischen Pfarrer Julian Hensold kennenlernen, der auch am Isgy unterrichtet.
Gottesdienst unter freiem Himmel
Am letzten Schultag versammelten sich Schüler*innen und Lehrkräfte im Pausenhof zum Abschlussgottesdienst. Passend zum Ort unter freiem Himmel und natürlich mit Blick auf ein besonderes vergangenes und die Hoffnung auf ein neues nicht mehr so außergewöhnliches Schuljahr ging es um Abschließen und Neubeginn – im Schulleben und in der Natur und Schöpfung als schützenswerte Voraussetzung unsere aller Leben, Alltag und Glück.
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